Rupert Ignaz Mayr: Musica Sacra
REZENSION
Die Kirchenmusik steht im Zentrum des Schaffens von Rupert Ignaz Mayr (1646–1712). Als Musiker ist er erstmals nachweisbar am fürstbischöflichen Hof zu Freising, wo er als Violinist angestellt war und natürlich auch kompositorische Aufgaben hatte.
Kurfürst Max Emanuel zog ihn 1683 an den Münchner Hof. Zur "Perfectionierung" schickte er Mayr nach Paris, wo dieser unter anderem die Musik Jean-Baptiste Lullys kennen lernte. In seinen Kompositionen bilden italienische und französische Stilelemente eine bemerkenswerte Synthese.
1685 wurde Mayr in München "Primus Violinista", bevor er 1760 als Kapellmeister an den Freisinger Hof zurückkehrte.
Unter Experten wird Mayr seit langem als bedeutender Komponist gehandelt. Umso wichtiger ist diese CD-Veröffentlichung. Und sie zeigt, dass der Pioniergeist der Alten Musik, die man zurecht als eine Erscheinung der Postmoderne werten kann, noch ungebrochen ist: Keine berühmten Namen um des Marketing willen: nein, Unbekanntes verkauft sich vielleicht noch besser, besonders wenn die Interpretation so professionell ist wie bei der vorliegenden CD
Kulturradio rbb, 15.03.2007 | Bernhard Morbach, Kulturradio am Mittag